2018: BESUCH IN BERLIN UND POTSDAM

 

Zwei unserer Projektpartner in Lateinamerika haben europäische Wurzeln und sie besuchen regelmäßig ihre Verwandten. Es sind Schwester Maria Teresa, die alle zwei Jahre nach Barcelona zu ihrer Familie reist; dort haben sie und ich (Irmingard Weise) uns schon zweimal getroffen.

Und dann gibt es noch Alex Bustamante, der seit 2 Jahren Präsident des CAICC in Bolivien ist. Seine Mutter lebt in England und er besucht sie immer im Sommer.
Es entstand die Idee, daß Maria Teresa und Alex B., wenn sie in Europa sind, uns doch mit einem kleinen „Hop“, von RUVD finanziert, besuchen könnten. Denn das persönliche Gespräch , das Miteinander etwas Zeit verbringen und auch den Partnern unsere Welt und unsere Lebensverhältnisse zu zeigen, ist doch eine große Hilfe für produktive Zusammenarbeit.

So kam es, daß Maria Teresa im März 2018 24 Stunden in Berlin bzw. Potsdam verbrachte und Alex B. war im Juli hier, ebenfalls für etwa 26 Stunden.

Bericht vom Besuch von Maria Teresa :
sie hatte einen Präsentationsstick dabei über die Arbeit der Schwestern ihres Ordens. Dort sieht man z.B. das Internat im guatemaltekischen Chichicastenango, wo Maria T. jetzt als administrative Direktorin tätig ist. Es liegt auf einer Höhe von 2.400 m, mit kalten Nächten und heißen Tagen. Im Internat leben 65 Mädchen, sie sind sehr beschäftigt mit Lernen, zum Teil noch von 19-21 Uhr. Von Maria T. ausgewählte Stipendiatinnen können dort umsonst wohnen und essen, sie helfen ein wenig bei der Betreuung der jüngeren Schülerinnen.

Wir haben jetzt , in 2018, 13 Stipendiatinnen , davon werden 2 Hilfskrankenschwestern, 3 werden professionelle Krankenschwestern, 6 werden Kindergärtnerinnen und 2 arbeiten auf das Abitur hin. Das Alles an drei verschiedenen Orten. Maria T. verwaltet vorbildlich und verläßlich das Geld, in der Betreuung der jungen Frauen wird sie von Mit-Schwestern unterstützt. Das Stipendienprogramm läuft sehr gut, es gibt praktisch keine Ausfälle, die jungen Frauen sind hoch motiviert und arbeiten hart, nach Beendigung der Ausbildung finden alle einen Arbeitsplatz.

Bericht vom Besuch von Alex B.:
Das CAICC hatte seit seinem Amtsantritt vor 2 Jahren sehr schwierige und turbulente Zeiten hinter sich. Aufler RUVD gab es keine weiteren ausländischen Geldgeber mehr, Löhne konnten nur noch unregelmäßig gezahlt werden, Lieferanten bekamen ihr Geld nicht , die Direktorin Veronica Bustillos wurschtelte sich im Feuer-Lösch-Modus von Krise zu Krise. Als Alex B. versuchte, mehr Struktur im CAICC zu implementieren, fühlte sich Veronica zu sehr unter Druck gesetzt und kündigte zum 1.11.2017 , danach verklagte sie das CAICC auf 30.000.- USD wegen ihrer Rentenansprüche.

Diese Forderung konnte glücklicherweise auf 8.000.- USD gedrückt werden und ist bereits ausbezahlt.

Weiterhin konnten die bisherigen staatlichen und kommunalen Zahlungen .die etwa 65 % des Budgets ausmachen, auch für die Zukunft gesichert werden. Alex B. hat daneben von mehreren Initiativen erzählt, die jetzt das CAICC unterstützen, teils in Cochabamba, teils in den USA.

So wird es nun also doch eine Zukunft für dieses wichtige Projekt geben, mit reduzierter Zahl der Mitarbeiter und Betreuer von Kindern, deren Eltern im Gefängnis sind, während sie selbst, nach einer Gesetzesänderung außerhalb leben, teils bei der nicht inhaftierten Mutter, teils bei Verwandten.

Es war für uns eine große Freude. Alex B. kennen zu lernen , wir können seinen Optimismus teilen und werden das CAICC weiter unterstützen.